Der LandFrauenVerein Bordesholm und Umgebung e.V.

erobert die Bayrische Landeshauptstadt München

 

Die „Heimliche Hauptstadt Deutschlands“ hat 856 Jahre gebraucht, um das zu werden, was es ist – und so haben wir sie erlebt: eine charmante Weltstadt mit Herz, wo tausendjährige Geschichte auf pulsierendes Business trifft, wo Hektik mit gemütlicher Brotzeit in den vielen Biergärten gemildert wird, wo Kultur „satt“ erlebt werden kann und wo internationale Geschäftsleute neben 14 Bordesholmer weiblich- radelnden Touristen im Englischen Garten sitzen.

8,5 Stunden brauchte die Bahn, um uns am 10. Juni nach München zu bringen. Der erste Spaziergang durch die Innenstadt bei sonnigen 30 Grad ließ erahnen, warum München auch die nördlichste Stadt Italiens genannt wird.

Im wohl berühmtesten Wirtshaus der Welt, dem „Hofbräuhaus“, Am Platzl, erfuhren wir den Inbegriff der Münchner Bierseligkeit bei Blasmusik. Wir wollten es „krachen“ lassen - aber die Hitze schaffte uns! Wohl fühlten wir uns unter den Bäumen im Hofgarten der Residenz.

Am Mittwoch erkundeten wir im topless Bus mit „hop-on-hop-off“ die Stadt. Eine empfehlende Art, großräumig in 2,5 Stunden Fahrtzeit Informationen zu erleben. Imponierend das Maximilianeum mit der feinen Maximilianstraße; der goldene Friedensengel; die vielen Brücken über die Isar; der Stachus; der Stadtteil Schwabing, wo Künstler seit Jahrhunderten leben und wirken; die imposanten Gebäude der Nationalgalerie; die Feldherrenhalle am Odeonsplatz und die vielen Kirchen, hier sei nur die spätgotische Frauenkirche genannt, die uns durch die gewaltigen Ausmaße von 109 m Länge und 40 m Breite, der klaren Gliederung und Verzicht auf jegliches Rankwerk, besonders gefiel. 2000 Besucher können hier Platz finden. Gerne hätten wir uns die Münchner Stadt von dem berühmtesten Wahrzeichen, den machtvoll aufstrebenden Türmen, aus 99 m Höhe angesehen. Hier wurde jedoch gebaut.

Die 685 m lange barocke Schlossanlage von Nymphenburg imponierte uns. Während eines Spazierganges im wunderbaren gepflegten Schlosspark kamen wir uns vor, wie die Damen der regierenden Wittelsbacher in den vergangenen Jahrhunderten. Die nächste Station der Stadtrundfahrt führte uns in die neue futuristische BMW Welt und in den Olympiapark von 1972 mit den atemberaubenden Dachkonstruktionen, heute ein wichtiger Freizeitbereich der Münchner. Frauen müssen in München auch „shoppen“! Hier bietet das kulinarische Kaufhaus „Dallmayr“, der Unikatenladen „Manufaktum“, auch Karstadt, viele kleine Souvenir Läden, der weltberühmte Viktualienmarkt etc., alles, was das LandFrauenHerz begehrt.

Treffpunkt Marienplatz an der Mariensäule im Herzen der Innenstadt: Der Nachtwächter führte uns abends durch verwinkelte Gassen, erzählte pikante Geschichten aus längst vergangener Zeit und sang mit uns ein Nachtwächterlied. Wir fühlten uns in das Jahr 1100 zurückversetzt, wo eine stinkende Abwasserbrühe die Stadtmauer umgab.

Der Donnerstag war unser Radl-Tag. 14 Landfrauen kämpften sich durch die Großstadt! In der Residenz waren 400 Jahre lang die Wittelsbacher Herzöge, Könige und Prinzregenten zu Hause. 90 prunkvolle Räume befinden sich in dem Bau im Herzen der Stadt. In der Schatzkammer hätten wir schon ein Lieblingsteil gefunden!!

Unsere Radtour führte uns weiter in den Englischen Garten, der „Grünen Lunge“ der Stadt. Im Schatten der mächtigen Bäume radelten wir entlang großen Grünflächen, sahen träumende Menschen im Gras und am Oberjägermeisterbach sitzen. Wir kehrten im Biergarten am Kleinhesseloher See ein. Auf einem Hügel steht der klassizistische Monopteros-Tempel, wo man einen herrlichen Blick auf die Stadtsilhouette mit den vielen Türmen hat. Wir strampelten jetzt zum Eisbach. Unterhalb der Brücke an der Prinzregentenstraße stürzen sich die Großstadtsurfer in die Fluten. Gerne hätten auch wir uns im reißenden Bach abgekühlt! Aber weiter ging es stadtauswärts zum Isar Ufer bis hin zum Deutschen Museum. Nächstes Ziel war die riesige Theresienwiese, auf der im Herbst das wohl größte und berühmteste Volksfest, das Oktoberfest, stattfindet. 6 Mill. Besucher werden gezählt und ebenso viel Liter Bier ausgeschenkt. Vor der Statue der Bavaria mit der Ruhmeshalle machen wir ein Gruppenfoto mit unseren Rädern.

Der Tag war noch nicht zu Ende. Schick gekleidet speisten wir im Restaurant „Schwan“ des Deutschen Theaters. Hier sehen wir am Abend die „Mandela Trilogy“, eine Oper aus dem Leben von Nelson Mandela. Solisten, sowie der 2013 mit dem „International Opera Award“ ausgezeichnete 25-köpfige Chor der Cape Town Opera wurden von den Münchner Symphonikern begleitet.

Das war der Zeitpunkt, an dem wir das erste Mal in München gefroren haben. Die Verantwortlichen haben es wohl mit der Klimaanlage zu gut gemeint.

Am Freitag, den 13. Juni brachte uns die Bahn sicher zurück in den kühlen Norden.

Ein Tipp an die Deutsche Bahn: Ein Waggon mehr, wäre in Schleswig-Holstein an einem Freitag für die vielen Reisenden hilfreich!

Aus Wilhelm Busch Feder stammt das Folgende, woran sich die Landfrauen bestimmt halten werden:

 

„Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele;

Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur,

Darum, Mensch, sei zeitig weise!

Höchste Zeit ist’s: Reise, reise!“

 

War eine schöne Zeit mit Euch, Mädels!

 

Eure Dagmar